Die Bjølstad-Kapelle

Die Bjølstad-Kapelle

Die Bjølstad-Kapelle ist eine Blockbaukirche aus dem Mittelalter. Am Portal befinden sich einzigartige, ausgeschnittene Holztafeln im sogenannten „Urnes-Stil“. Die Kapelle war ursprünglich eine Kirche, die auf dem Bauernhof Bjølstad stand, einige Kilometer westlich der Heidalkirche.

Bjølstad war im Mittelalter der Stammsitz eines norwegischen Adelsgeschlechts, der Familie Bratt, die sich im Gudbrandsdal niederließ. Die Kapelle stammt aus der Zeit um 1531 und stellt eine Übergangsform zwischen Stab- und Blockbauweise dar. Sie steht auf der Liste der automatisch geschützten Kirchen des norwegischen Denkmalamts (Riksantikvaren). 

Die Kapelle ist einzigartig, da die meisten mittelalterlichen Kirchen in Norwegen Stabkirchen sind. Nur wenige Blockbaukirchen aus dieser Zeit sind erhalten geblieben. Der Eingangsbereich der Kapelle besitzt möglicherweise die ältesten Portaltafeln des Landes. Das Portal wurde wahrscheinlich schon in einer früheren Pfahlkirche oder Stabkirche verwendet. Die Schnitzereien in der Bjølstad-Kapelle sind tief, flach und relativ einfach ausgeführt. Sie wirken kantiger und flacher als z. B. das Portal von Urnes. Die Schnitzereien weisen Ähnlichkeiten mit den Jellingsteinen in Dänemark auf, die aus dem 9. Jahrhundert stammen. 

Im Jahr 2024 wurden die Portaltafeln datiert. Die Tafeln wurden demontiert und durchliefen eine Kombination aus Fotodendrochronologie und Radiokarbondatierung. Das Ergebnis zeigt, dass der Baum der rechten Tafel etwas vor dem Jahr 880 zu keimen begann und nach dem Jahr 1014 gefällt wurde. Bemerkenswert ist, dass die linke Tafel deutlich später datiert wird. Der Keimzeitpunkt des Baumes wird frühestens etwas vor 1043 angegeben, und der Baum wurde zwischen 1159 und 1219 gefällt. Diese Erkenntnis sorgte für großes Aufsehen unter Kunsthistorikern, da dieser Stil zu dieser Zeit längst außer Gebrauch war. 

Die Portaltafeln der Bjølstad-Kapelle 

Die Bjølstad-Kirche wurde „überflüssig“, als die neue, größere Heidal-Kirche im Jahr 1754 fertiggestellt wurde. Der Eigentümer des Bjølstad-Hofes kaufte die Kirche und nutzte sie ab etwa 1807 als Scheune. Sakristei und Windfang wurden abgerissen und entfernt, aber die beiden Portaltafeln blieben stehen und wurden später durch eine abschließbare Abdeckung geschützt. Im Jahr 1820 versetzte der Besitzer das Gebäude auf die Wiese unterhalb des Hofes, da er das Grundstück für ein Speicherhaus benötigte. Dort diente das „Kirchlein“ als Heuscheune und Lagerhaus, bis die Molkerei von Heidal 1946 das Grundstück für einen neuen Speicher benötigte. Das Gebäude wurde abgebaut und eingelagert in der Hoffnung auf einen Wiederaufbau. 

Die alte Heidal-Kirche „Thabor“ brannte 1933 ab. Der Bjølstad-Eigentümer Thor Tofte schenkte daraufhin die alte Kirche und die erhaltenen Teile der Gemeinde, damit Heidal übergangsweise eine Kirche hatte, bis eine neue gebaut werden konnte. Zeitgleich stiftete Peder Heringstad ein Grundstück in der Nähe des geplanten Neubaus. Aus verschiedenen Gründen kam es damals jedoch nicht zum Wiederaufbau. 

Um 1950 wurde Architekt Bredo H. Berntsen kontaktiert. Die Genehmigung der Pläne dauerte, da Unsicherheit über die ursprüngliche Form der Kirche bestand. Auch die Finanzierung war schwierig, aber mit öffentlichen Mitteln und privaten Spenden konnte das Projekt realisiert werden. 1956 wurde der Grundstein gelegt. Ein Teil des Gebäudes war verloren gegangen und musste rekonstruiert werden, darunter Altarraum und Sakristei. Balken und Bretter aus alten Gebäuden wurden sinnvoll wiederverwendet. Der Altarraum wurde aus Holz eines Viehstalls auf Bjølstad errichtet. Die äußere Wandverkleidung der Sakristei wurde aus entsprechend altem Holz gesägt. Die Dielen im Altarraum stammen aus einer Scheune auf dem Hof Søre Harildstad – Hufeisenabdrücke sind noch sichtbar. Für die Dachdeckung waren Tausende von Holzschindeln notwendig. 

Die Kanzel stammt original aus der alten Kirche.

Der ursprüngliche Altar war verloren, ein neuer Altar, Bänke und verschiedene andere Teile mussten neu hergestellt werden. Diese Arbeiten übernahm Mathias Fjerdingren nach Zeichnungen des Denkmalamts. Borgar Hauglid malte das Altarbild und entwarf das Antependium. Die Altardecke mit ihrem einzigartig schönen Sprangmuster wurde von Ella Harlaug gefertigt. Berater Finn Krafft vom Riksantikvaren rekonstruierte die ursprüngliche Bemalung der alten Kanzel. Einige alte Ornamente an den Blockwänden konnten ebenfalls wiederhergestellt werden.

Das Taufbecken ist eine Kopie desjenigen, das beim Brand der alten Heidalkirche verloren ging.

Als Ersatz für das alte Taufbecken, das 1933 beim Brand zerstört wurde, fertigte Trygve Fjerdingren eine neue Kopie aus Speckstein an – nach einer Zeichnung, die Architekt Barnet um die Jahrhundertwende angefertigt hatte. Der alte Turmhelm wurde ebenfalls wieder aufgesetzt, und die beiden Glocken rufen nun – nach fast 250 Jahren – wieder zum Gottesdienst. Die fast 1000 Jahre alten Portalpfosten heißen die Gläubigen willkommen in einem der ältesten Gotteshäuser des Landes. 

Am 26. Juli 1964 wurde die Bjølstad-Kapelle erneut geweiht. 

Beklager, men vi kan ikke finne din posisjon pga instillingene i nettleseren din. Du må tillate autolokasjon for å kunne benytte denne funksjonaliteten:

Se instruksjoner for din nettlester under:

Internet explorer

Internet options / Privacy / Location / klikk på "Clear sites"

Chrome

Settings / Advanced / Priacy and security / Content settings / Location -> Fjern "kirken.no" fra blokkert-lista

Firefox

Options / søk etter "location" / settings / Fjern "Kirken.no" fra blokkert

Safari

Settings for this website / Location -> "Allow"